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Wasserball-Landespokal in Schwedt

Von Steffen Opitz

Am Sonntag, dem 20.10.2013, war die SSV PCK 90 Schwedt e.V. erneut Ausrichter eines Wasserball-Landesevents – des 2013er Landespokals der Männer. Wieder trauten sich nur drei Teams in Schwedt gegeneinander anzutreten. Spremberg, Fürstenwalde und Finsterwalde bekommen in dieser Spielklasse angeblich kein spielfähiges Team zusammen. Umso mehr zeigten die Oderstädter, dass es sich durchaus lohnt, hier anzutreten, denn im Schlussspiel gegen Brandenburg lag ein kleine Sensation in der Luft. Aber der Reihe nach.
 
Aufgrund von Terminüberschneidungen musste der Spielplan zugunsten von Potsdam umgestellt werden, da die Landeshauptstädter am Nachmittag in der Regionalliga noch antreten mussten. Somit begannen die Hausherren gegen Potsdam. Das war das Match David gegen Goliath. Schwedt hatte zu keiner Phase des Spieles auch nur den Hauch einer Chance, gegen den Landesmeister irgendwo zu punkten. So dauerte es acht Minuten, ehe die Oderstädter durch den verlässlichen Karl Kuchenbäcker ihren ersten Treffer (1:8) markieren konnten.

Das Hauptproblem an diesem Turniertag war das Fehlen aller ausgebildeten TorhĂĽter – Coach und Oldkeeper Steffen Opitz ist Wasserballinvalide, fällt also als Spieler fĂĽr immer aus, der zweite Keeper, Sven Marschalek, wechselte zum Bundesligisten SC Wedding und der dritte Keeper, Fritz Wunderlich, war organisatorisch verhindert. Behelfskeeper Fabian Opitz war in diesem Spiel drauĂźen wichtiger, da er ein absoluter UNI-Spieler ist, den man fast auf alle Spielerpositionen setzen könnte und er  immer 100% bringt.

Ein wenig stolz konnten die Jugendspieler Justus Eichorn, Hannes Ueck und Niklas Gayk sein, denn sie zeigten sehr eindrucksvoll, dass sie mit ihren A/B-Jugendjahren schon ins Männerteam passen. Justus durfte sich sogar in die Torschützenliste eintragen (2:12) und beim Stand von 2:15 korrigierte Fabian Opitz noch das Resultat mit dem dritten Schwedter Treffer. Der Schlussstand war für Potsdam hoch verdient, der unglücklichen Keepersituation geschuldet stand 3:20 auf der Anzeigetafel.

Im eigentlich Finale standen sich dann der Landesmeister und der Vizelandesmeister gegenüber. Auch hier ließ Potsdam nichts anbrennen und konnte den technisch ebenbürtigen, aber in der Endkonsequenz ein wenig schludrig spielenden Brandenburgern den Schneid abkaufen. 3:1 – 4:3 – 6:2 – 3:2 waren die Viertelergebnisse, sodass Potsdam vorzeitig (16:7) zum Landespokalsieger gekürt werden konnte und die Heimreise zu Punktspielturnier Zwei antreten konnte.

Das Schlussspiel war eigentlich nicht mehr ergebnisrelevant, dennoch wollte sich Schwedt mit einer ansprechenden Leistung von den Zuschauern verabschieden. Und das gelang zur Überraschung der Trainerbank doch sehr ordentlich. Bis zur Mitte des zweiten Viertels lag sogar eine kleine Sensation in der Luft, denn es stand 6:6. Schwedt ging nach Gewinn des Anschwimmens überraschend durch einen beherzten extrem platzierten Distanzwurf von Sebastian Radicke mit 1:0 in Führung. 30 Sekunden später zeigte Ole Schwenzon seiner anwesenden Familie, dass sich die Reise aus seinem Studienort Potsdam nach Schwedt für ihn gelohnt hatte - 2:0. Dann ging Brandenburg 3:2 in Führung, Schwedt glich durch Karl Kuchenbäcker aus, wieder Führung Brandenburg, Ole Schwenzon glich wiederum aus. 4:4 der Viertelstand nach fünf Minuten.

Im zweiten Viertel purzelten die Tore nur so weiter, Endstand hier 6:10 aus Schwedter Sicht, es wurde wieder das anfangs beschriebene Problem deutlich, wenngleich sich der mit grippalem Infekt gesundheitlich angeschlagene Renè Nöldner sichtlich besser bemühte und auch den einen oder anderen Treffer vermeiden konnte.

Zur Halbzeit tauschten dann Renè und Fabian die Spielpositionen und das Spiel bekam erneut Schwedter Farbe. Leider war der größte Mangel im Spiel die extrem schlechte Chancenverwertung der sogenannten  sicheren Treffer. Es wurden ausnahmslos alle vier Ăśberzahlgelegenheiten klanglos ausgelassen, wären die vier Tore und der eine oder andere gehaltene Schuss im Protokoll erschienen, so hätte Schwedt die Brandenburger in arge Bedrängnis gebracht. Es wurden Erinnerungen an das Januarspiel 2012 wach, als der Landesmeister Potsdam nur 6:5 gegen Schwedt gewann.

Das dritte Viertel gewann Schwedt mit 2:1 (Treffer durch Renè Nödner und Karl Kuchenbäcker) und im Schlussviertel gab es ein 1:1 (Kuchenbäcker), wobei sich Fabian Opitz im Tor mit glanzvollen Paraden auszeichnete. Wie gesagt, die Schwedter brauchten sich konditionell und taktisch nicht vor den Brandenburgern und auch Potsdamern verstecken, nur in der Technik gibt es noch erhöhten Trainingsbedarf bzw. die eigentlich beherrschten Fähigkeiten müssen konsequenter und konstanter abgerufen werden.

Dennoch kann Schwedt stolz auf den Tag sein und mit dem dritten Platz beim Landespokal nach Hause gehen, weil eben Spremberg, FĂĽrstenwlade und Finsterwalde nicht angetreten sind.

In diesem Jahr findet in Schwedt am Donnerstag den 19. Dezember 2013 um 20:00 Uhr im AquariUM  das traditionelle Weihnachtsmatch statt, ehe im Januar die neue Saison beginnt.
 
Schwedt spielte mit: Rene Nöldner (TW), Fabian Opitz (TW), Niklas Gayk, Klemens Uhlmann, Sebastian Radicke, Hannes Ueck, Justus Eichhorn, Karl Kuchenbäcker und Ole Schwenzon